Im vergangenen Jahr hat der chinesische Künstler Song Dong auf der dOCUMENTA (13) in Kassel Gabionen von Gabiona in einem Kunstwerk verarbeitet. Tagsüber blühte und grünte der Doing Nothing Garden, nachts verbreitete er fernöstliche Weisheiten.
Das vier Meter hohe Minigebirge wurde auf einem Fundament aus Schutt, Kompost und Abfall errichtet, die Gabionen kamen für das Kunstwerk als Unterbau zum Einsatz. Doch an Müll erinnerte nach der Fertigstellung nichts mehr, denn nach der Saat blühte und grünte es auf dem Hügel in voller Pracht. Auch wenn der Doing Nothing Garden sich selbst überlassen wurde, tat sich dort also einiges. Nachts leuchteten chinesische Schriftzeichen in Neonfarben auf dem Kunstwerk und verbreiteten frei übersetzt die fernöstliche Weisheit:
„Das, was ungetan bleibt, bleibt umsonst ungetan. Das, was getan ist, ist umsonst getan. Das, was umsonst getan wird, muss trotzdem getan werden.“
Das dOCUMENTA Kunstwerk stand an exponierte Stelle in der Kasseler Karlsaue, zum Leidwesen einiger Parkbesucher verdeckte es dadurch aber auch den Blick auf die prunkvolle Orangerie. Doch das war kein Zufall, sondern Teil der chinesischen Gartenkunst: Beim Betreten eines Gartens sieht man immer zuerst einen Berg, erst wenn man darum herum geht, kann man die Landschaft dahinter entdecken.