Langsam neigt sich das Gartenjahr dem Ende zu. Einige Pflanzen, Sträucher und Bäume vertragen jetzt allerdings noch einmal einen Rückschnitt. So werden sie auf den Winter vorbereitet und für die nächste Gartensaison gestärkt.

Zurückschneiden hält gesund, regt die Blüte in der nächsten Saison an und bringt in Form. Fehlerhafte Schnitte dagegen verunstalten nicht nur die Pflanzen, sondern können sie im schlimmsten Fall für immer schädigen. Beim Rückschnitt sollten Totholz und kranke Äste entfernt werden, denn abgestorbenes Pflanzenmaterial ist die Brutstätte für Pilze und Fäulnis. Aneinanerreibende Äste und Zweige gilt es ebenfalls zurück zu schneiden, denn auch sie können die Pflanze beschädigen und schwächen. Damit der Herbstschnitt den gewünschten Erfolg mit sich bringt, sollte er vor dem ersten Frost durchgeführt werden.
Der richtige Schnitt mit dem passenden Werkzeug
Eine scharfe Schere sorgt für saubere Schnitte und vermindert die Gefahr, dass Äste verletzt werden und so Bakterien eindringen können. Mit einer Gartenschere lassen sich Stiele, verwelkte Blüten und dünne Zweige gut entfernen. Für stärkere Zweige und dünnere Äste nimmt man am besten eine Astschere, sehr kräftige Äste benötigen eine Säge. Heckenscheren eignen sich dagegen gut für dichtes Gehölz. Doch auch auf die Technik kommt es an. Am wenigsten Angriffsfläche für Bakterien bieten leicht schräge Schnitte. Noch ein Tipp: Schnittwunden bei Bäumen kann man zusätzlich noch mit speziellen Pasten versiegeln.
Jeder Strauch braucht seinen eigenen Schnitt
Viele Beerensträucher vertragen im Herbst einen Auslichtungsschnitt. Dabei werden alte Triebe und Seitentriebe gekürzt, um den jungen Platz zu machen. Jedoch dienen einigen Pflanzen die Zweige auch als Winterschutz. Vor dem Herbstschnitt sollte man sich also genauestens über die Bedürfnisse der unterschiedlichen Sträucher informieren. Ob generell der Herbst oder der Frühling der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt ist, hängt ebenfalls von der Pflanzenart ab. Vorsicht ist im Herbst z.B. bei Sträuchern geboten, die jetzt schon die Knospen fürs Frühjahr ansetzen – ein radikaler Schnitt wirkt hier kontraproduktiv.
Hecken, Bäume und Rosen schneiden
Hecken dürfen nur von Oktober bis Ende Februar radikal gekürzt werden, damit keine Nester zerstört und Vogeljungen verletzt werden. Laubabwerfende Hecken schneidet man im Winter, immergrüne dagegen eher im Frühjahr. Nach dem Stutzen sollte die Hecke im unteren Bereich breiter sein, sodass dort durch den trapezförmigen Schnitt genügend Licht hingelangt.
Bei Obstbäumen werden im Herbst nur die nichttragenden oder aneinanderreibenden Äste sowie tote Hölzer gekürzt, nicht das Fruchtholz. Drohen jeodch mit Früchten überladene Äste abzubrechen, können diese ebenfalls zurückgeschnitten werden. Für Buchsbäume ist nun ebenfalls die richtige Zeit für einen Rück- bzw. Formschnitt. Nadelgehölze dagegen müssen in der Regel nicht oder nur ganz leicht geschnitten werden.
Der typische Radikalschnitt für Rosen findet im Frühjahr statt, der Herbstschnitt ist nicht ganz so brutal. Dabei lässt man deutlich mehr als die berühmten fünf Rosenaugen stehen und schneidet die Triebe auf gleicher Höhe symmetrisch auf etwa Kniehöhe zurück.